Auszubildende begleiten und beraten

Andreas Blank, Steffi Sbiegay, 2023, Kohlhammer Verlag, Stuttgart.

Der Ausgangspunkt des Autor:innenteams ist das im Jahr 2020 geänderte Pflegeberufegesetz in Deutschland, worauf im Buch auch immer wieder Bezug genommen wird. Spannend für die aktuelle Ausbildungssituation in Österreich ist der ausführliche und leicht verständliche praktische Teil des Buches. Vor allem im Hinblick auf Auszubildende, die sich für eine Lehre in den Pflegeassistenzberufen entschieden haben, können die Ausführungen eine Unterstützung für die Ausbildner:innen sowie Praxisanleiter:innen sein.

Das Autor:innenteam stellt dabei die aktuellen Lernherausforderungen wie die Heterogenität der Lerngruppen, Sprachbarrieren, Unsicherheit bei den Lernenden sowie die knappen Zeitressourcen bei den Ausbildner:innen in der Praxis ins Zentrum. Gleichzeitig wirft es einen Blick auf die „Generation Z“ und ihre Bedürfnisse im Zusammenhang mit Berufswahl und Ausbildung.

„Für die Generation Z ist eine schnelle Kommunikation und Informationsübermittlung von hoher Bedeutung. Das Freiheitsstreben macht sich vor allem in der Wahl der Arbeitszeit und des Arbeitsplatzes bemerkbar. Weitere, prägende Themen sind Erfüllung, Nachhaltigkeit, soziales Umfeld, ökonomische Werte (hohes Einkommen), Anerkennung und Wunsch nach geregelten Arbeitszeiten und freier Zeit. […] Die Generation braucht daher in modernen Bildungssettings ein gutes Gleichgewicht zwischen Flexibilität und Freiheit und eine qualifizierte Begleitung durch entsprechende Feedbackschleifen.“

Basierend auf diesen Überlegungen stellen A. Blank und St. Sbiegay die Konzepte des Lerncoachings bzw. der Lernbegleitung sowohl im theoretischen, als auch im praktischen Ausbildungsfeld vor. Sie gehen dabei von typischen Lernherausforderungen in der Praxis (Überforderung, Prüfungsaufregung, Prokrastination/ „Aufschieberitis“, Motivation, Konzentration und Ablenkung, Emotionen) aus und beschreiben den Coaching- bzw. Begleitungsprozess beispielhaft mit Problemdarstellung, typischen Anliegen, Lösungsideen, Umsetzungsvorschlägen für die Praxis und der Sicherstellung der Nachhaltigkeit.

Warum dieses Wissen und dementsprechend ein gutes Methodenrepertoire gerade für Ausbildner:innen direkt am praktischen Lernort und Praxisanleiter:innen besonders wichtig ist, stellt das Autor:innenteam abschließend fest:

Hier „findet auf der Ebene der Lernenden die höchste Identifikation mit den unterschiedlichen Lerngegenständen statt. Lernende werden in der direkten beruflichen Handlung sofort mit ihren Lerndefiziten konfrontiert und sollten diese auch im eigentlichen Lernort zusammen mit Praxisanleitenden analysieren und verändern können.“

Daher ist es auch und gerade für alle Anleitenden in der Praxis wichtig, ein tiefes Verständnis vom Lernen und der Unterstützung des Lernprozesses zu haben.

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