Wenn das 20jährige Bestehen eines Gesetzes mit Veranstaltungen gewürdigt, sogar gefeiert wird, muss es sich um eine ganz besondere Bestimmung handeln. Das Heimaufenthaltsgesetz regelt seit zwei Jahrzehnten das Spannungsfeld von persönlicher Freiheit und Maßnahmen zu Erhöhung der Sicherheit in unterschiedlichen institutionellen Settings.
Natürlich wäre es nach einer so langen Zeit wünschenswert, das Gesetz grundlegend zu evaluieren und Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten. Der Lebenswelt Heim Bundesverband hat das mehrfach gefordert und seine Arbeitsgruppe Recht hat sich inhaltlich mit dem Thema auseinandergesetzt.
Am 11. September wurde der Weg des HeimAufG und der damit geschaffenen Bewohner:innenvertretungen in den letzten 20 Jahren bei einer an Teilnehmer:innen wie Expertise gut besuchten Fachtagung des Vereins Vertretungsnetz in Wien ebenso aufgezeigt wie gefeiert.
Unser Präsident Jakob Kabas besuchte die gelungene Veranstaltung und konnte als Podiumsgast die Perspektive der Langzeitpflege in die spannende Debatte einbringen. „Die Notwendigkeit, den verschiedenen Facetten von Grundrechten legistisch zuverlässig, empirisch fundiert und ethisch würdevoll in unterschiedlichen Lebenszusammenhängen und konkret auch in der Betreuung und Pflege in Einrichtungen Inhalt und Gestaltbarkeit zu geben, ist heute unbestritten", unterstreicht er die Wichtigkeit des Heimaufenthaltsgesetzes.
Auch wissenschaftlich valide fundiert wurde durch eine österreichweite Studie an der Uni Innsbruck (FRALTERNA – Universität Innsbruck, Lebenswelt Heim Bundesverband als Vernetzungspartner) der Weg des Gemeinsamen und des Gelingens aufgezeigt.
Dieser führte über all die Jahre von der Bewusstseinsbildung zur Änderung von Haltungen hin zur Schaffung von Standards und damit von Rechtsicherheit. „Diese Rechtssicherheit verhilft auch zu einer Besprechbarkeit schwieriger Themen und damit hin zu mehr Würde und Lebensqualität, aber auch Arbeitsqualität der Menschen in diesem Bereich," so Jakob Kabas.
Als Lebensweltheim Bundesverband sind wir von der ersten Stunde an über verschiedene Arbeitsgruppen mit dabei und werden diesen Weg weiter mitgestaltend in Zusammenarbeit mit dem Justizministerium und im Beirat des Vereins Vertretungsnetz mitgehen, um Dialog wie Dasein weiter zu entwickeln.
Zur Presseaussendung des Vereins Vertretungsnetz:
20 Jahre Bewohnervertretung: effektiver Grundrechtsschutz für Menschen in Wohn- und Pflegeeinrichtungen: VertretungsNetz